Die Expertinnen und Experten für das Ja-Wort
Das Standesamt der Gemeinde Grefrath hat einen neuen Standort. Und seit Ende des vergangenen Jahres steht im Gebäude am Markt 2, indem auch der BürgerService am Markt zu finden ist, ein neues Trauzimmer zur Verfügung. Das nahm die Gemeinde nun zum Anlass, die Traustandesbeamtinnen und –beamten einzuladen, um die neuen Räume kennenzulernen und ins Gespräch zu kommen. Bürgermeister Stefan Schumeckers dankte den ehrenamtlich Tätigen für ihr ganz besonderes Engagement.
Externe Traustandesbeamtinnen und –beamte der Gemeinde Grefrath sind Anne Deimel, Angelika Kaulertz, Annemarie Quick, Jacqueline Dannhausen, Jessica Pasch, Josef Jürgen Deimel, Yvonne Hummel und Patrick Nelleßen. Neben den hauptamtlichen Standesbeamtinnen, Daniela Enger und Anna Goertz, nehmen sie Trauungen vor - vor allem an den Wochenenden. Dazu haben sie eine spezielle Fortbildung absolviert. Innerhalb der Verwaltung dürfen dies zudem Janine Munzke, Mary-Ellen Strompen sowie Bürgermeister Stefan Schumeckers.
Patrick Nelleßen ist seit dem vergangenen Jahr dabei. Eigentlich ist der 30-Jährige als Finanzbeamter tätig. Durch die schöne Erfahrung seiner eigenen Hochzeit in Grefrath durch Anne Deimel ist er auf die Idee gekommen, selbst diese Aufgabe zu übernehmen. Drei Hochzeiten hat er schon durchführen können. Zu einer davon reiste das Paar aus Frankfurt an. „Die Braut war am Niederrhein aufgewachsen und für sie war es eine schöne Gelegenheit, Freunden den Niederrhein zu zeigen“, erzählt er. Seine Erfahrungen mit den Brautpaaren waren bisher durchweg positiv.
Standesamtliche Trauungen sind heute für viele mehr als ein reiner Verwaltungsakt. Für viele Paare ist es die einzige Hochzeit und diese möchten sie zu einem einzigartigen Erlebnis machen. Oft kommen die Frauen im weißen Kleid, es gibt Blumenschmuck und aufwendige Fotos, weiß Angelika Kaulertz zu berichten, die seit fünf Jahren Traustandesbeamtin in Grefrath ist. Zwei bis drei Termine kommen da in der Hochzeitssaison im Monat auf sie zu und die Aufgabe macht ihr viel Spaß.
Dabei müssen die Traustandesbeamtinnen und –beamten schon mehrere Stunden in eine Hochzeit investieren. Zunächst steht ein Telefonat mit dem Brautpaar an, dann trifft man sich – je nach Wohnort des Paares persönlich oder per Video-Schaltung – zum Gespräch. Schließlich wird die individuelle Traurede geschrieben, die dann im Rahmen der Zeremonie vorgetragen wird. Einzigartig soll die Hochzeit für jedes Paar, das dies wünscht, in der Gemeinde Grefrath sein.
Viele Paare nutzen die Möglichkeit, Trauorte außerhalb des Standesamtes wählen zu können. Dazu zählen in der Gemeinde Grefrath die Dorenburg im Niederrheinischen Freilichtmuseum sowie in Oedt die Burg Uda, der Ratssaal im Oedter Rathaus und die Villa Girmes.
Die längste Erfahrung als Traustandesbeamtin bringt Annemarie Quick mit, die seit zehn Jahren Trauungen vornimmt – und das mit großer Freude. „Ich bin auch jedes Mal erstaunt, wie ernsthaft die Paare bei der Trauung sind. Leichtfertigkeit erlebe ich eigentlich nicht. Diese Verbindlichkeit berührt mich jedes Mal. Die Paare, die in die Ehe hineingehen, wissen, dass sie daran arbeiten müssen“, erzählt sie. Für viele Paare gehöre die Trauung dazu, um eine richtige Familie zu sein. Annemarie Quick freut sich, den Paaren in der Trauung etwas aus ihrer eigenen Lebenserfahrung mitgeben zu können.
Rund 120 Trauungen werden in der Gemeinde Grefrath pro Jahr vollzogen. In diesem Jahr werden es wohl mehr werden. Eine Eheschließung kann von jedem deutschen Standesamt vorgenommen werden. Lediglich die Anmeldung der Eheschließung muss am Wohnsitzstandesamt erfolgen, also dort, wo mindestens einer der beiden Eheschließenden seinen Wohnsitz hat.
Grundsätzlich kann man in der Gemeinde Grefrath von montags bis freitags sowie an zahlreichen Samstagen heiraten. Auf Anfrage kann schon vor der formellen Anmeldung der Eheschließung ein Termin vorgemerkt werden, in der Regel bis zu eineinhalb Jahre im Voraus.
Auch wenn der erste Termin im neuen Jahr 2024 schon im Februar ansteht, so ist die Hochsaison eher zwischen Mai und September. Wobei auch der Dezember gefragt ist. Und das liege gar nicht, wie man vielleicht vermuten könnte, an etwaigen steuerlichen Vorteilen, die man für das zu Ende gehende Jahr noch mitnehmen möchte. „Manche lieben einfach den Dezember“, weiß Traustandesbeamtin Angelika Kaulertz.
Mehr Infos zum Heiraten in der Gemeinde Grefrath gibt es hier.